andreas apitz · jazz pianist · arrangeur · komponist · lehrer · autor
Warum nun gibt es in unserem Voicing keine Quint, obwohl sie doch im Basis-Tonmaterial vorkommt - und warum gibt es wiederum eine Non, die im Akkordsymbol nicht erwähnt wird? Die Quint ist ein - verglichen mit Terz oder Sept - eher verzichtbarer Akkordton. So lassen wir ihn hier weg, um den Klang tranparenter zu machen. Die Non verstehen wir als einen Ersatzton für die Oktav (=Grundton), der dem Voicing mehr Farbigkeit verleiht. Wir verwenden ihn häufig auch ohne Erwähnung im Symbol.
Gehen wir direkt zum nächsten Akkord F7:
Schauen wir, wie sich dieses Voicing auf das F7-Basis-Material F-A-C-Eb bezieht:
Der Grundton F wandert in den Bass, also linke Hand. Den Ton A (die Akkord-Terz von F7) spielen wir mit dem Mittelfinger rechts. Das C (die Akkord-Quint von F7) lassen wir aus (siehe 5.). Das Eb (die Akkord-Sept von F7) spielen wir mit dem Daumen rechts. Es kommt der Ton D (die Akkord-Sext von F7) hinzu, gespielt vom kleinen Finger rechts. Wir verstehen ihn als farbigeren Ersatzton für die Akkord-Quint.
Die drei Töne der rechten Hand bilden ein Voicing von F7 - genauer: das Sept-Terz-Sext-Voicing oder [7-3-6]. Kurzgefasst nennen wir es auch das Sept-Voicing von F7.
Nun zum dritten Akkord in unserem Blues - G7:
Wir verwenden für ihn das gleiche Voicing wie für F7 - das Sept-Voicing [7-3-6]. Konkret bedeutet dies: Grundton G in den Bass, rechte Hand Daumen F (Sept), Mittelfinger B (Terz) und kleiner Finger E (Sext).
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